Einschränkungen der letzten Meile

Einschränkungen der letzten Meile

Da immer mehr Unternehmen sicherstellen müssen, dass ihre Netzwerke rund um die Uhr verfügbar sind, können sie nicht alles auf eine Karte setzen. Selbst bei MPLS mit dem berühmten SLA, das eine Hochverfügbarkeit von 99,999 % verspricht, ist es schwierig, die Verfügbarkeit auf der letzten Meile zu gewährleisten. SD-WAN bietet nun eine neue Möglichkeit, die Verfügbarkeit der letzten Meile deutlich zu verbessern, ohne die Kosten nennenswert zu erhöhen.

Erste Lösungsansätze

Erste Bemühungen, die Probleme und Hindernisse auf der letzten Meile zu beseitigen, waren nicht sehr erfolgreich. Für eine bessere Verfügbarkeit des gesamten Standorts koppelten die Netzwerkverantwortlichen eine MPLS-Verbindung mit einer Backup-Internetverbindung, wodurch die Kapazität der Backup-Internetverbindung praktisch ungenutzt blieb. Ein Failover bedeutete auch, dass alle aktuellen Sitzungen verloren gingen. Außerdem waren der Failover-Prozess und der Zeitrahmen in der Regel nicht gerade optimal.

Ein anderer anfänglicher Versuch war das Link-Bonding, bei dem mehrere Übertragungsdienste auf der letzten Meile zusammengefasst werden. Zwar verbesserte sich dadurch die Bandbreite auf der letzten Meile und auch die Redundanz, doch für die Bandbreite auf der mittleren Meile brachte dies keine Vorteile. Da Link-Bonding auf der Verbindungsebene stattfindet, handelt es sich nicht um Software-Defined Networking. Das Prinzip, mehrere Übertragungen zu kombinieren, ebnete jedoch den Weg für die SD-WAN-Technologie, die sich heute als Lösung für die digitale Transformation bewährt hat.

Heutige Lösung des Problems

SD-WAN baut auf dem Ansatz des Link-Bonding auf, wobei mehrere Übertragungen und Übertragungstypen kombiniert werden, und erweitert dieses Konzept, indem die Funktionalität im Stack nach oben verlagert wird. Das SD-WAN bündelt die Dienste der letzten Meile und stellt sie als eine einzige Leitung zur Anwendung dar. Dabei gleich das SD-WAN Unterschiede in der Leitungsqualität aus, priorisiert den Zugriff auf die Services und löst andere Probleme bei der Bündelung verschiedener Leitungstypen.

Cato optimiert die letzte Meile mit verschiedenen Maßnahmen wie richtlinienbasiertem Routing, hybrider WAN-Unterstützung, Aktiv-Aktiv-Verbindungen, Vermeidung von Paketverlusten und QoS (in beiden Richtungen). Mit Cato lässt sich der Datenverkehr nicht nur auf der letzten Meile, sondern auch auf der mittleren Meile optimieren – und so der Durchsatz auf dem gesamten Übertragungsweg maximieren. Die geforderte Hochverfügbarkeit, große Bandbreite und hohe Leistung wird dadurch erreicht, dass Kunden den Datenverkehr nach Anwendungstyp und Verbindungsqualität priorisieren und einer Anwendung dynamisch die bestmögliche Verbindung zuweisen können.

Das Cato-Socket ist eine SD-WAN-Appliance ohne Benutzereingriff, das an physischen Standorten eingesetzt wird. Das Cato-Socket nutzt mehrere Internetverbindungen in einer Aktiv-Aktiv-Konfiguration, um eine größtmögliche Kapazität zu erreichen, unterstützt 4G/LTE-Verbindungen für Failover und wendet die entsprechenden Algorithmen zur Optimierung des Datenverkehrs und zur Vermeidung von Paketverlusten an.

Willem-Jan Herckenrath, Manager ICT bei Alewijnse, beschreibt, wie die Netzwerkanforderungen seines Unternehmens dank Cato Cloud mit einer einzigen Plattform erfüllt wurden: „Wir haben unsere MPLS-Verbindungen auf der letzten Meile erfolgreich durch Internetverbindungen ersetzt und dabei die Qualität unseres HD-Videokonferenzsystems und unserer Citrix-Plattform für 2D- und 3D-CAD im gesamten Unternehmen sichergestellt.“

SD-WAN als Wegweiser

Mit den Funktionen und Möglichkeiten von Cato Cloud können sich Unternehmen von den Einschränkungen der MPLS- und internetbasierten Verbindungen auf der letzten Meile lösen und so die Verfügbarkeit, Flexibilität, Sicherheit und Transparenz verbessern. Anwendungen mit hohem Bandbreitenbedarf und Migrationen zur Cloud haben zu einem revolutionären Wandel im WAN-Bereich geführt, allen voran die SD-WAN-Technologie.

FAQ zu SD-WAN

  • Was ist ein SD-WAN?

    SD-WAN-Geräte (Software-Defined Wide Area Network) befinden sich an Unternehmensstandorten und bilden ein verschlüsseltes Overlay untereinander, wobei die zugrundeliegenden Übertragungsdienste über MPLS-, LTE- und Breitbandverbindungen genutzt werden.

  • Welche Vorteile bietet die SD-WAN-Technologie?

    Geringere Kosten für die Bandbreite: MPLS-Bandbreite ist teuer. Gemessen in Euro pro Bit ist MPLS deutlich teurer als die Nutzung der öffentlichen Internetbandbreite. Die genaue Höhe der Mehrkosten hängt von verschiedenen Faktoren ab, nicht zuletzt vom Standort. Die Kosten für MPLS entstehen jedoch nicht nur durch wesentlich höhere Bandbreitengebühren. Die Bereitstellung einer MPLS-Verbindung dauert oft Wochen oder Monate, während eine vergleichbare SD-WAN-Einrichtung oft innerhalb von Tagen abgeschlossen ist. In Unternehmen ist Zeit Geld, weshalb die Beseitigung des WAN als Engpass einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellen kann.
    Ein zuverlässiges Verbindungsnetz im unzuverlässigen Internet: Es besteht die Möglichkeit, Standorte mit mehreren Datendiensten zu verbinden, die in Aktiv-Aktiv-Konfigurationen betrieben werden. Sekundenschnelle Netzwerk-Failover sorgen dafür, dass Sitzungen bei Ausfällen ohne Unterbrechung der Anwendung auf neue Übertragungswege verlagert werden.
    Sichere Kommunikation: Verschlüsselte Verbindungen schützen den Datenverkehr während des Routings auf allen Übertragungswegen.
    Bedarfsorientierte Bandbreitennutzung: Die Bandbreite lässt sich jederzeit nach oben oder unten zu skalieren, um sicherzustellen, dass kritische Anwendungen die benötigte Bandbreite dann erhalten, wenn sie sie benötigen.
    Sofortige Standortaktivierung: Die Einrichtung einer neuen Niederlassung dauert nur wenige Minuten, statt Wochen und Monate wie bei MPLS. SD-WAN-Knoten werden automatisch konfiguriert und können 4G/LTE für eine sofortige Bereitstellung nutzen.

  • Welche wichtigen Trends sprechen für die Einführung einer SD-WAN-Lösung?

    Die meisten Netzwerke in Unternehmen basieren auf veralteten Carrierservices, wie einem verwalteten MPLS-Service. Diese Services sind sehr kostenintensiv, es dauert Wochen oder sogar Monate bis zur Inbetriebnahme und auf einfache Änderungen durch den Serviceprovider muss lange gewartet werden.
    Die SD-WAN-Technologie schafft hier Abhilfe, indem sie Flexibilität und Kosteneffizienz für IT-Netzwerke bietet. Das SD-WAN verbindet Standorte über mehrere Internetverbindungen und bündelt diese durch ein verschlüsseltes Overlay. Richtlinien, anwendungsorientiertes Routing und eine dynamische Bewertung der Verbindungen im Overlay erlauben die bestmögliche Nutzung der vorhandenen Internetverbindungen.
    Letztendlich liefert ein SD-WAN die erforderlichen Leistungs- und Verfügbarkeitseigenschaften, indem es das kostengünstige öffentliche Internet mit der vom Unternehmen geforderten Sicherheit und Zuverlässigkeit nutzt.

  • Wo liegen die Grenzen eines SD-WAN?

    Fehlendes globales Backbone-Netzwerk: SD-WAN-Appliances setzen auf der zugrundeliegenden Netzwerkinfrastruktur auf. Somit kann der Bedarf an einem leistungsfähigen und zuverlässigen Backbone-Netzwerk durch SD-WAN-Appliances allein nicht gedeckt werden.
    Fehlende erweiterte Sicherheitsfunktionen: SD-WAN-Appliances helfen bei der Bewältigung vieler gängiger Netzwerkaufgaben, erfüllen jedoch nicht die Sicherheitsanforderungen. Daher müssen Unternehmen oft einen Flickenteppich von Sicherheits- und Netzwerkappliances verschiedener Anbieter (wie CASBs) verwalten, um ihre Anforderungen zu erfüllen. Dies wiederum führt zu höheren Netzwerkkosten und mehr Komplexität, da jede Appliance von der internen IT-Abteilung oder einem MSP beschafft, bereitgestellt und verwaltet werden muss.
    Keine Unterstützung für mobile Mitarbeiter: SD-WAN-Appliances wurden ursprünglich für die Verbindung verschiedener Standorte konzipiert. Die sichere Einbindung mobiler Benutzer wird von SD-WAN-Appliances nicht unterstützt.